Le Havre, eine Hafenstadt in der Normandie, Frankreich, hat eine faszinierende Geschichte. Gegründet 1517 von König Franz I. als „Le Havre-de-Grâce“ zur Entlastung der überfüllten Häfen von Harfleur und Honfleur, entwickelte sich die Stadt schnell zu einem wichtigen Seehafen. Im 18. und 19. Jahrhundert erlebte Le Havre eine Blütezeit, bedingt durch den transatlantischen Handel, insbesondere mit Amerika und den Westindischen Inseln.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Le Havre durch alliierte Bombenangriffe fast vollständig zerstört. Der Wiederaufbau der Stadt nach dem Krieg war ein monumentales Projekt, das von dem Architekten Auguste Perret geleitet wurde. Perrets Verwendung von Stahlbeton und seine modernistische Vision verliehen der Stadt ein neues Gesicht. Der Wiederaufbau wurde so bedeutend, dass das Stadtzentrum von Le Havre 2005 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde, als Beispiel für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und für Perrets innovative Architektur.
Heute ist Le Havre ein wichtiger Hafen und wirtschaftliches Zentrum, bekannt für seine modernen architektonischen Werke, Museen und kulturellen Einrichtungen. Die Stadt verbindet historisches Erbe mit moderner Entwicklung und bleibt ein bedeutendes Beispiel für städtischen Wiederaufbau und Erneuerung.