Die Geschichte von St. Lucia ist geprägt von Kolonialismus, Krieg und kultureller Vielfalt. Die Insel wurde ursprünglich von den Arawak- und später von den Kariben-Indianern bewohnt, bevor europäische Kolonialmächte Interesse an ihr zeigten. 1499 wurde St. Lucia von dem spanischen Entdecker Juan de la Cosa entdeckt, obwohl Christoph Kolumbus sie auch in seinen Reisen erwähnte.
Im 17. Jahrhundert kämpften Frankreich und Großbritannien um die Kontrolle über die Insel. Sie wechselte 14 Mal den Besitz, bevor sie schließlich 1814 im Vertrag von Paris endgültig britisch wurde. Trotz der britischen Herrschaft bleibt der französische Einfluss in der Kultur, Sprache und Ortsnamen spürbar.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts spielte St. Lucia eine wichtige Rolle im Zuckerrohranbau, wobei die Plantagenwirtschaft von afrikanischen Sklaven abhängte. Nach der Abschaffung der Sklaverei im britischen Empire im Jahr 1838 veränderte sich die wirtschaftliche Struktur der Insel langsam.
1958 wurde St. Lucia Mitglied der Westindischen Föderation, bevor sie 1967 ein assoziierter Staat des Vereinigten Königreichs mit innerer Selbstverwaltung wurde. Am 22. Februar 1979 erlangte St. Lucia schließlich die vollständige Unabhängigkeit und blieb Mitglied des Commonwealth of Nations. Seitdem hat sich die Insel zu einem beliebten Reiseziel entwickelt, das vor allem für seine atemberaubenden Naturlandschaften, darunter die Pitons und wunderschöne Strände, bekannt ist.
Heute verbindet St. Lucia koloniale Geschichte mit einer reichen Mischung aus afrikanischen, französischen und britischen kulturellen Einflüssen, die das tägliche Leben, die Küche und die Festivals prägen.
Bildnachweis: Vadim_Nefedov – NANCY PAUWELS – Marina113 – SpVVK – Elena Skalovskaia